Zehn Jahre Abraçar Mozambique!

Aktuelles aus der Provinz Inhambane – und Spendenaufruf für Mittagstisch

Am vergangenen Donnerstag hielten wir unsere 10. Generalversammlung ab – Zeit also, zurück zu blicken: auf zehn Jahre Tätigkeit in Mozambique, auf Projekte und zahlreiche Aktionen. Aber auch Zeit, um über den aktuellen Stand unseres Vereins zu sprechen und vor allem darüber, was die Menschen in der Region Inhambane gerade bewegt. Dabei wird klar, dass Hilfe derzeit dringender nötig ist denn je.

Jahrhundertsturm „Dineo“ richtete grosse Schäden an

Im Februar 2017 traf der Wirbelsturm „Dineo“ vom Meer her mit voller Wucht auf die Küste bei Tofo. Er richtete in der Region Inhambane und anderen südlichen Provinzen riesige Schäden an. Häuser fielen in sich zusammen, Dächer wurden weggerissen und Autos umgekippt. Die Winde erreichten 150 Stundenkilometer und rissen Palmen aus dem Boden. Gegen diesen Sturm hatten viele der kleinen Strohhäuser der lokalen Bevölkerung null Chance.

Für die Menschen war der Sturm eine Katastrophe, wie sie sie in Tofo noch nie zuvor erlebt haben. Wir sind sehr froh, dass das Unwetter zumindest in unserem Umkreis keine Menschenleben gefordert hat.

Unsere Projektarbeiten blieben von der gewaltigen Wucht des „Dineo“ nicht verschont: Bei der Primarschule Phembane hielt ein Klassenzimmerdach den Kräften nicht stand und wurde aus den Mauern gerissen. Auch bei einem weiteren Schulzimmer sowie bei der WC-Anlage hob der Wind Wellbleche vom Dach. Zahlreiche Fensterscheiben und einige Fensterrahmen gingen kaputt.

Der Wiederaufbau konnte aber direkt nach dem Unwetter in Angriff genommen werden. Unter der Leitung von Manuel, Armando und dem Schuldirektor Juliao wurde ein Team zusammengestellt und wir haben das nötige Geld überwiesen, um alle entstandenen Schäden zu reparieren. Mittlerweile kann der Schulunterricht wieder normal stattfinden. Darüber sind die Kinder und die Eltern gleichermassen glücklich.

Trinkwasserprojekt

Das im letzten Jahr begonnene Trinkwasserprojekt konnte fertiggestellt werden. Zwei Wassertanks auf einem Holzständer fassen je 5000 Liter Trinkwasser, das Kindern und Lehrern der Schule sowie den angrenzend wohnenden Leuten zur Verfügung steht. Hierfür wurde von lokalen Arbeitern ein 22 Meter tiefes Bohrloch angelegt. Eine Pumpe befördert das Wasser an die Oberfläche. Die Pumpe wird über einen von uns gestellten Generator betrieben, den Armando am Laufen hält: Er organisiert das Benzin für den Generator und das Nachfüllen der Tanks, so dass immer frisches, sauberes Trinkwasser da ist.

Der Generator wird so lange notwendig sein, bis der von der Regierung seit langem versprochene staatliche Stromanschluss erfolgt. Der Antrag auf einen Anschluss an das Netz haben wir letztes Jahr beim Energiedepartement eingereicht. In der Hoffnung darauf, dass es damit bald klappen wird, haben wir in der Schule bereits Lampen, Schalter und Steckdosen installiert.

Unterkunft für Lehrkräfte

Der Schuldirektor Juliao findet schon seit längerem, dass es eine Unterkunft mit Übernachtungsmöglichkeit braucht für Lehrerinnen und Lehrer, die von weiter her anreisen.

Für einen solchen Bau verfügen wir aber zurzeit über zu wenig Geld. Nach dem Sturm soll nun eine behelfsmässige Lösung erarbeitet werden: Aus dem beschädigten und abgerissenen Material wird eine einfache Unterkunft gebaut. Die Hütte wird aus Holz und Blech konstruiert, wie man es in Mozambique häufig antrifft.

Mittagstisch für die Schulkinder

Bereits einige Male konnte ein Mittagstisch für die 400 Primarschulkinder der Phembane Schule ausgerichtet werden. Infolge des Sturms sind Hunger und Mangelernährung zurzeit ein besonders grosses Problem. Die Ernten der zu einem grossen Teil selbstversorgend organisierten Menschen sind vernichtet, viele Kinder kommen mit leerem Magen zur Schule. Dem wollen wir in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken und regelmässig solche offenen Mittagessen veranstalten. Bislang beliefen sich die Kosten für die 400 Mahlzeiten auf ca. CHF 250.-. Hinzu kommen die Aufwände der Eltern, meist Mütter, die sich für das Kochen bereit erklären. Finden die Essen regelmässig statt, müssen sie für das verwendete Feuerholz und ihren Einsatz entlohnt werden. Für eine warme Mahlzeit pro Kind rechnen wir deshalb mit rund 80 Rappen. Da wir über begrenzte Mittel verfügen, haben wir beschlossen, mit dem Projekt vorerst monatlich zu starten. Das ist nicht viel, aber immerhin können einmal im Monat alle Kinder kostenlos eine gute Mahlzeit erhalten. Das entlastet die Eltern wenigstens ein bisschen und für die Kinder ist das gemeinsame Essen ein grosser Spass.

Wir möchten aber noch mehr Geld gezielt für dieses wichtige Projekt sammeln, so dass den Kindern zukünftig alle zwei Wochen oder sogar wöchentlich ein gesundes und ausgewogenes Mahl aufgetischt werden kann.

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Jedes Kind bringt seinen eigenen Teller mit.

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Die kochenden Eltern sollen für ihren Einsatz einen kleinen Lohn erhalten.

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Spendenaufruf Mittagstisch

Möchtest Du unseren Mittagstisch unterstützen? Für 10 Franken lässt sich 15 Kindern eine gute, warme Mahlzeit auftischen. Vermerkt Eure Spende mit „Mittagstisch“, und das Geld wandert auf direktem Weg in den Kochtopf! Mmmmh….