Ankunft in Tofo
Als wir nach 10 Jahren endlich wieder auf dem Marktplatz von Tofo ankommen, sind wir sichtlich verblüfft: ein grosser Pflasterplatz mit Wahrzeichen im Zentrum, rundherum der lokale Markt ergänzt mit Surf- und Tauchshops. Ein Blick auf den wunderschönen Indischen Ozean und es ist klar, Tofo entwickelt sich zum Surfer Spot.
Wir steigen aus dem Taxi und schon werden wir überhäuft mit Übernachtungsangeboten. Der Andrang von lokalen Verkäufern macht uns bewusst, dass die Touristen in den letzten zwei Jahren wegen Corona auch in Tofo ausgeblieben waren. Bei einer Erfrischung in einem lokalen Kiosk kommen wir mit einigen Leuten ins Gespräch. Wir erzählen, dass wir zum Verein Abraçar Mozambique gehören, der die Schule Phembane schon seit 2007 unterstützt und natürlich die allseits bekannte Brücke gebaut hat. Als die Namen Jan und Samantha fallen, wissen alle sofort, zu wem wir gehören.

Dieser findet jeden Tag statt, bei schlechtem Wetter wird Fussball gespielt oder einer anderen sportlichen Aktivität nachgegangen.
Die Brücke
Nach langem Warten stehen wir vor „unserer“ Brücke.

Erneut schlagen unsere Emotionen Purzelbäume. Endlich setzen wir einen Fuss auf unsere Brücke! Sie ist stabil, die sorgfältige Instandhaltung zahlt sich aus. Das Gefühl ist unbeschreiblich – voller Freude und Stolz spazieren wir über die 235 Meter lange trockene Verbindung zwischen dem Dorf und der Schule Phembane.


Es freut uns sehr, von der Bevölkerung zu hören, wie sehr ihnen die Brücke im Alltag dient. Der Weg zur Schule, zum Brunnen und zum Meer etc. sind nicht nur unbeschwerlicher und kürzer. Seit sie nicht mehr durch den Sumpf waten, sind bei den Erwachsenen wie bei den Kindern auch die Fussverletzungen und daraus folgende Infektionen zurückgegangen.

Zurück in der Schule Phembane
Als wir bei der Schule ankommen, sehen wir als erstes die drei grossen Wassertanks, die die Schule und die angrenzende Bevölkerung mit Trinkwasser versorgen.


Bei einem der Klassenzimmer der Primarschule steht ein Fenster offen und wir hören dem Unterricht zu. Neugierig werfen wir einen Blick ins Klassenzimmer und begrüssen die Kinder. Roger stellt uns vor und erzählt auf Englisch, dass wir vom Verein Abraçar Mozambique sind. Die Kinder kennen den Verein und schätzen die Unterstützung sehr.

In einem weiteren Klassenzimmer findet gerade der Englischunterricht statt. Wir fragen den Lehrer, ob wir uns einen Eindruck verschaffen dürfen. Er ist sehr nett und aufgeschlossen und wir dürfen im Schulzimmer dem Unterricht folgen.

Später besichtigen wir auf der hinteren Seite der Schule den Garten. Erstaunt stehen wir vor leeren Beeten. Der Schuldirektor Juliao Gzuamba erklärt uns, dass sie zweimal im Jahr ernten können, und dass es momentan zu heiss ist für die zweite Aussaat. Wir sprechen zusammen darüber, was in den heissesten Wochen im Jahr für die Gartenbewirtschaftung helfen würde – zum Beispiel zusätzliche Schattenspender.

Weiter erfahren wir von Direktor Juliao, dass der Schule der Fussballplatz weggenommen worden ist. Für die 450 Kinder ist das ein Problem, da ihnen nun ein grosser Platz zum Spielen und für den Sportunterricht fehlt. Wir sind überrascht, denn wir hatten davon keine Kenntnis. Für uns ist klar, dass wir dem nachgehen und eine Lösung finden wollen. (Es hat dann auch geklappt, und der Fussballplatz konnte mittlerweile eingeweiht werden, was uns riesig freut!)

Natürlich drehen wir auf unserem Schulbesuch auch eine Runde über den Spielplatz. Der ist nach wie vor gut besucht und wir geniessen zusammen die ausgelassene Stimmung.


Lebensmittelabgabe
Wie’s aussieht sind wir zur rechten Zeit am rechten Ort: Wir haben das Glück, dass wir genau am Tag der Lebensmittelausgabe bei der Schule sind. Vor Corona war das der Mittagstisch. Aber auch in Tofo war die Schule wegen Corona eine lange Zeit geschlossen. Momentan findet der Unterricht gestaffelt statt, weshalb der Mittagstisch in seiner ursprünglichen Form leider immer noch nicht möglich. Stattdessen organisieren wir zusammen mit dem Direktor und lokalen Helfer*innen alle paar Wochen die Ausgabe von Lebensmitteln für die Familien der Schulkinder.









WIr waren überwältigt davon, wie glücklich und dankbar die Menschen für die Unterstützung sind, die sie durch Abraçar Mozambique erhalten. Die grossen leuchtenden Augen der Kinder und ihr liebevolles Lachen erfüllte unser Herz. Durch unseren Verein Abraçar Mozambique dürfen wri erfahren, wie gut es sich anfühlt, wenn man jemandem wirklich helfen kann und diese Hilfe dann auch selbständig weitergeführt wird. Das funktioniert, weil sich viele Leute vor Ort direkt einsetzen und tatkräftig mithelfen. Und es ist möglich dank den in der Schweiz gesammelten Jahresbeiträgen und Spenden.
Ein speziell grosser Dank geht an alle unsere Gönner*innen, Spender*innen und Vereinsmitglieder. Danke an unsere Freunde im Vorstand, die mit uns zusammen den Hilfsverein im Jahr 2007 gegründet haben und mit uns zusammen bis heute die Fäden ziehen.
Danke Tofo, du warst wunderbar!
Daniela und Roger Kessler, 2022
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